Die verkehrte Welt

(Il mondo alla rovescia)

Dramma giocosa per musica (Wien, 1795)

nach C. Goldoni von Caterino Mazzolà

Musik von Antonio Salieri

Übersetzung und Bearbeitung für die Neuburger Kammeroper von A. und H. Vladar

Generalin

Michael Hoffmann

Obristin

Yvonne Steiner

Adjutantin

Ursula T. Maxhofer-Schiele

Marchesa, Gefangene aus der „Alten Welt“

Katharina Dumaire

Amaranto, Neffe der Generalin

Mads Elung-Jensen

Conte, Gefangener aus der „Alten Welt“

Elzbeta Laabs

Girasole, Modist

Wolfgang Veith

Der große Desastro

Horst Vladar

Kapitän eines Schiffes aus der „Alten Welt“

Horst Vladar

Musikalische Leitung

Alois Rottenaicher

Inszenierung

Horst Vladar

Bühnenbild

Ulrich Hüstebeck

Korrepetition und musik. Assistenz

Myoung Hyun Kim

Chor

Chor der Neuburger Kammeroper (Einstudierung: Norbert Stork)

Orchester

Mitglieder des Orchester des Akademischen Orchesterverbandes München

Auf einer Insel haben Frauen unter einer Generalin ein eigenes Reich augebaut, wo sie Arbeiten wie die Männer verrichten. Eines Tages bringt die Generalin von einer Patrouille-Fahrt ein Paar der „Alten Welt“ als Beute mit. Der Mann wird sofort von allen Frauen begehrt, doch hat ihn die Generalin für sich selber erwählt. Das führt zu Komplikationen, die auch der Guru der Gemeinde, der „Große Desastro“ nicht lösen kann. – Da erscheint der Kapitän eines Schiffes aus der „alten Welt“ und verlangt die Herausgabe seiner zwei verlorengeganen Passagiere. Sie wird ihm verwehrt. Es kommt zur Belagerung und Kanonenschüssen. Dann siegt die Vernunft. Alle sollen selbst entscheiden, wo und wie sie leben wollen. Die entführte Frau kehrt mit dem Neffen der Generalin in die Heimat zurück, der begehrte Mann bleibt. Er nimmt aber nicht die Generalin, sondern die jüngere Obristin zur Frau.

Antonio Salieri, der lange Zeit als Mozarts Gegner, ja gar als sein Mörder diffamierte italienische Komponist ist 1750 in Legnano (IT) geboren und 1825 in Wien gestorben. Er war Hofkapellmeister und vor allem Opernkomponist (39 Opern). Unter anderen waren L. van Beethoven, F. Liszt, G. Meyerbeer und Fr. Schubert seine Schüler.

Caterino Mazzolà (1745 – 1806) war als Librettist vor allem in Venedig und später in Dresden als Hofdichter tätig. Er schrieb vor allem komische Opern. L. da Ponte empfahl ihn Salieri. Für  „Die verkehrte Welt“ bediente er sich einer Vorlage von Carlo Goldoni. Diese vielfach kopierte Praxis macht Goldoni zum eigentlichen Autor von Werken der Komponisten wie G. Dcarlatti, Piccini, Paisiello und Fischietti.

Der Inhalt von „Il Mondo alla rovescia“ bietet außerordentlichen Genuss und ist vor allem sehr komisch. … Wie die Geschichte endet, werden wir hier nicht erzählen, denn wir hoffen, dass dieses frische, fröhliche Werk auch von anderen Theater gespielt werden wird.… Die treffliche Besetzung bestand aus Michael Hoffmann als Generalin, Yvonne Steiner als Obristin, Ursula T. Maxhofer-Schiele als Adjutantin, Katharina Dumaire als Marchesa, Mads Elung-Jensen als Amaranto, Elzbeta Laabs als Conte, Wolfgang Veith als Girasole und Horst Vladar als Der grosse Desastro und als Kapitän eines Schiffs.Sehr lustig waren auch die gelegentlichen Auftritte des Neuburger Kammerchores als weibliche Soldaten, als ArbeiterInnen und Matrosen.
W.V. (Publiziert am 2/8/2010) http://www.operagazet.be Udo Pacolt, Wien – München http://www.der-neue-merker.eu

 

Der satirische Stoff der Oper lieferte zwar schon die Steilvorlage für erheiternde Konstellationen, doch erst die gute Besetzung ließ die Absurdität der Handlung zum Vorschein kommen. … Dank guter Textverständlichkeit bei allen Sängern ließ sich die Handlung bestens verfolgen. … Insgesamt ist der Neuburger Kammeroper mit ihrer Inszenierung ein Glanzstück gelungen: Geboten waren erstklassige Sänger, begleitet vom Orchester des Akademischen Orchesterverbandes München, das die klassisch-leichte Heiterkeit in der Musik hervorhob. Dazu noch ein gelungenes Bühnenbild. Eine glänzende Demonstration der Qualitäten, die eine Opera buffa entfalten kann!
(Katrin Poese am 26.07.10 in: Donaukurier IN)

 

In gewohnt launiger Inszenierung bracht Horst Vladar mit seiner Neuburger Kammeroper die Salieri-Rarität … zur deutschsprachigen Erstaufführung. Die musikalische Leitung lag in den bewährten Händen von Alois Rottenaicher. Das quirlige, stimmlich ausgewogen besetzte Ensemble (…) sprühte vor Spiellust und verhalf so dem amüsanten Werk, das eine konsequente Form von Frauenemanzipation zum Thema hat, zu neuem Leben.
(Karin Coper in ORPHEUS, 9+10 2010)

Neuburger Kammeroper