Der tote Dichter lebt – Der Maultiertreiber
HÉROLD, FERDINAND
* 1791 in Paris – † 1833 in Paris
»Der tote Dichter lebt«
Opéra-comique in einem Akt
UA: 1820 Paris; L.: Eugène de Planard
Dorville, unter dem Namen Valcour, Dichter
Karsten Münster
Mr. Dorville, sein Onkel, alter reicher Händler
Horst Vladar
Madeleine, seine Tochter
Ines Vinkelau
Florival, junger Dandy aus Paris
Goran Cah
Denise, Mädchen vom Land
Laura Faig
Pierre, ihr Bräutigam
Wilfried Michl
Musikalische Leitung
Alois Rottenaicher
Inszenierung
Michael Hoffmann
Korrepetition
Su Jin Kim
Bühnenbild
Michele Lorenzini
Orchester
Orchester des Akademischen Orchesterverbandes München
Der wenig erfolgreiche Theaterdichter Dorville hat in Paris Nachricht über seinen Tod verbreiten lassen, ist aber in Wirklichkeit in der Provinz untergetaucht, wo er weiter Dramen schreibt. Diese bringt ein Freund als im Nachlass des „Verstorbenen“ gefunden an die Theater – jetzt von Presse und Publikum bewundert und gerühmt. Schwierigkeiten ergeben sich aber als der Onkel des Dichters auf der Spurensuche auftaucht. Ihn begleitet seine Tochter Madeleine, in die der Dichter einst sehr verliebt war. Die Liebe flammt wieder auf, doch sind einige Turbulenzen zu überwinden, da der Onkel außer Madeleine noch deren Verlobten mitgebracht hat. Da trifft ein Brief aus Paris ein: Dorville wird – nachdem bekannt wurde, dass er noch am Leben ist – als Mitglied in die „Académie française“ aufgenommen. Onkel und Madeleine verstehen die Beweggründe für sein Versteckspiel und verzeihen. Der Onkel segnet den Bund mit Madeleine.
Ferdinand Hérold
gehörte einer Musikerfamilie an, deren Wurzeln im Elsaß zu suchen sind. Er wurde am 28. Januar 1791 in Paris geboren. 1811 hatte er von E. Méhul Kompositionsunterricht und erhielt den begehrten Rom-Kompositionspreis. Über Neapel, wo seine erste Oper „La jeunesse de Henri V“ 1815 begeistert aufgenommen wurde, nach Paris zurückgekehrt erhielt er einen Posten als Kapellmeister am Théâtre-Italien. Mit seinen Opern hatte er meist großen Erfolg. Auch unsere beiden Opern stammen aus dieser Zeit.
1824 wechselte er als Chordirektor an die Opéra, wo er aber vor allem Ballettmusiken schrieb. Darunter war sein heute wohl bekanntestes Werk, das Ballett „La fille mal gardée“ (1828). Seine Opern „Zampa“ (1831) und „Le Pré-aux-clercs“ (1832) erzeugten Beifallsstürme, doch konnte sich Hérold dem Publikum nicht mehr zeigen. Er war todkrank und starb am 19. Januar 1833. In nur 20 Jahren schuf Herold mehrere bedeutende Bühnenwerke. In ihnen gibt es immer wieder Hinweise auf sein Idol Mozart. Er zeigt sich als dramatischer Komponist, dem es gelingt mit wenigen „Strichen“ die szenische Situation zu treffen. So finden wir auch in seinen leichten einaktigen Opern melodischen Reichtum, überzeugend ausgedrückte Leidenschaft, harmonische Eigenständigkeit und geschickte Instrumentierung.
François-Antoine-Eugène de Planard, * 04.02.1783 †13.11.1853 in Paris, der Autor von „Der tote Dichter lebt“, schrieb u. a. Libretti für Auber, Hérold, Adam, Carafa, Halévy, Komponisten die dank der Kammeroper schon in Neuburg zu hören waren.
Musikalische Ideenreichtum und kurzweilige Dialoge in „Der tote Dichter lebt“, spanisch inspiriert, sehr rhythmisch, vergnüglich und schadenfroh in „Der Maultiertreiber“. Dazu ein vor Spielfreude sprühendes Ensemble bei großartigen stimmlichen Qualitäten. Und dazu das bestens gelaunte Orchester des Akademischen Orchesterverbandes München unter dem bewährten Dirigat von Alois Rottenaicher: Was will man mehr?
U. Hampp-Weigand in „Neuburger Rundschau“
www.kulturkanal-ingolstadt.de/Podcast/P20190722/51-Produktion-der-Neuburger-Kammeroper-
www.donaukurier.de/nachrichten/kultur/Komoedie-im-Dunkeln;art598,4261031
www.augsburger-allgemeine.de/neuburg/Sommervergnuegen-pur-id54974141.html
Der Maultiertreiber
Opéra-comique in einem Akt
UA: 1823 Paris; L.: Paul de Kock (nach Boccaccio und De La Fontaine)
Enrique, Maultiertreiber
Goran Cah
Rodrigo, alter Wirt
Michael Hoffmann
Flandrino, Neffe Rodrigos, Kellner
Wilfried Michl
Inesia, junges Mädchen, Rodrigos Frau
Laura Faig
Zerbine, Nichte und Mündel Rodrigos
Ines Vinkelau
Pedro, Freund Enriques
Karsten Münster
Musikalische Leitung
Alois Rottenaicher
Inszenierung
Horst Vladar
Korrepetition
Su Jin Kim
Bühnenbild
Michele Lorenzini
Orchester
Orchester des Akademischen Orchesterverbandes e. V. München
Der nicht mehr junge Gastwirt Rodrigo hat seine Nichte Zerbine dem etwas einfältigen Flandrino versprochen. Sie aber liebt den Maultiertreiber Enrique, den Rodrigo ablehnt. Er selbst hat gerade Inesia, ein sehr junges, unerfahrenes Mädchen, geheiratet. Misstrauisch die Umtriebe seiner Gäste fürchtend will er sie am nächsten Tag in einem Haus weit außerhalb des Dorfes unterbringen und versteckt sie in einem Stall. Ausgerechnet dort haben sich Zerbine und Enrique zu einem Rendezvous verabredet, und Enriques Kameraden schlafen davor im Stroh. Das alles führt zu turbulenten Szenen. Der Wirt ist am Morgen ratlos. Mit der Drohung, alles den Dorbewohnern zu erzählen, erpresst Enrique die Zustimmung zu seiner Hochzeit mit Zerbine. Alle – außer Flandrino – freuen sich auf ein neues Hochzeitsfest.
Ferdinand Hérold gehörte einer Musikerfamilie an, deren Wurzeln im Elsaß zu suchen sind. Er wurde am 28. Januar 1791 in Paris geboren. 1811 hatte er von E. Méhul Kompositionsunterricht und erhielt den begehrten Rom-Kompositionspreis. Über Neapel, wo seine erste Oper „La jeunesse de Henri V“ 1815 begeistert aufgenommen wurde, nach Paris zurückgekehrt erhielt er einen Posten als Kapellmeister am Théâtre-Italien. Mit seinen Opern hatte er meist großen Erfolg. Auch unsere beiden Opern stammen aus dieser Zeit.
1824 wechselte er als Chordirektor an die Opéra, wo er aber vor allem Ballettmusiken schrieb. Darunter war sein heute wohl bekanntestes Werk, das Ballett „La fille mal gardée“ (1828). Seine Opern „Zampa“ (1831) und „Le Pré-aux-clercs“ (1832) erzeugten Beifallsstürme, doch konnte sich Hérold dem Publikum nicht mehr zeigen. Er war todkrank und starb am 19. Januar 1833. In nur 20 Jahren schuf Herold mehrere bedeutende Bühnenwerke. In ihnen gibt es immer wieder Hinweise auf sein Idol Mozart. Er zeigt sich als dramatischer Komponist, dem es gelingt mit wenigen „Strichen“ die szenische Situation zu treffen. So finden wir auch in seinen leichten einaktigen Opern melodischen Reichtum, überzeugend ausgedrückte Leidenschaft, harmonische Eigenständigkeit und geschickte Instrumentierung.
Paul de de Kock (* 21.05.1793 in Passy † 27.08.1871 in Romainville), der Autor von „Der Maultiertreiber“, war ein französischer Romanschriftsteller und Dramatiker. Er gehörte zu den bestbezahlten Autoren Frankreichs. Im Sommer 1870, offenbar bei Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges, stellte er seine literarischen Arbeiten ein.