Die wehrhafte Dame (La dama soldato – 1791)

(La dama soldato – 1791)

von Johann Gottlieb Naumann – Catarino Mazzolà

Die Gräfin von Altariva

Ulrike Johanna Jöris

Hauptmann

Mathias Heubusch

Lauretta

Irene Kurka

Sergeant

Michael Hoffmann

Prosdocimo dal Vaso

Horst Vladar

Dorina

Friederike Hansmeier

Musikalische Leitung

Alois Rottenaicher

Inszenierung

Horst Vladar

Bühnenbild

Ulrich Hüstebeck

Korrepetition, Musikal. Assistenz

Aya Adachi

Choreinstudierung

Norbert Stork

Produktionsassistenz

Annette Vladar

Eine junge verwitwete Gräfin liebt einen Hauptmann und liebt mit Eifersucht. Diese wird besonders durch die junge Lauretta erregt, die der Hauptmann als Wirtschafterin im Haus hat. Die Gräfin verlangt, daß Lauretta entlassen werde, und da eben die Truppe ins Lager einrücken muß, läßt sich Lauretta als Marketenderin anwerben. Die Gräfin erfährt dies vom sehr neugierigen Wirt Prosdocimo – auch Schnüffelnaso genannt – und geht als Bauernbursche verkleidet ins Lager. Der Sergeant, der unter der nicht erwiderten Liebe zu Lauretta leidet, findet den Burschen zum Soldaten geeignet und wirbt ihn an.

Von Dorina, der Kammerfrau der Gräfin, hat der Wirt von der Verkleidung erfahren. Sie beschließen im Lager alles im Auge zu behalten. Der neue Rekrut steht am Abend Wache vor dem Zelte des Hauptmanns. Der kommt tändelnd mit Lauretta. Da stürzt sich der „Rekrut“ mit der Waffe auf ihn. Im Tumult wird der Attentäter überwältigt und soll Regimentsstrafe erleiden. Die Neugier bringt den Wirt in die Gefahr, daß er das Urteil an Stelle des „Rekruten“ erdulden soll. Der Hauptmann erkennt, daß nur die Liebe „seine Gräfin“ geleitet hat. Die Versöhnung wird umso leichter, als auch Lauretta endlich ihren treuen Sergeanten erhört, und schließlich wird sogar noch aus dem „begnadigten“ Prosdocimo und Dorina ein Paar.

Johann Gottlieb Naumann wurde 1741 in Blasewitz b. Dresden geboren. Er studierte zunächst als Mitglied des Kreuzchores in Dresden, dann in Padua bei G. Tartini, in Bologna bei Padre Martini und in Venedig bei J. A. Hasse. In Italien schrieb er auch seine ersten Opern. Ab 1764 war er Kirchenkomponist am Dresdener Hof, komponierte aber auch da wieder mehrere Opern. 1776 wurde er zum Kapellmeister ernannt. Im Jahr 1777 wurde er von König Gustav III. für längere Zeit nach Stockholm berufen, wo er mehrere Opern (u. a. Gustav Wasa, die als schwedische Nationaloper galt) schrieb, aber vor allem das Musikleben reformierte und ausbaute. Als Organisator und Reformator wurde er 1785/86 auch nach Kopenhagen geholt, arbeitete 1788/89 als Opernkomponist und Dirigent in Berlin, kehrte aber dann an den Dresdener Hof zurück, wo er schon 1786 einen äußerst günstigen Vertrag auf Lebenszeit bekommen hatte. Er komponierte nur noch wenige Opern – unter ihnen DIE WEHRHAFTE DAME (La dama soldato), die 1791 uraufgeführt wurde. In Dresden starb er auch im Jahr 1801. Er ist die zentrale Gestalt des musikalischen Dresden zwischen J. A. Hasse und C. M. v. Weber und war zugleich eine der angesehensten Persönlichkeiten des europäischen Musiklebens am Ende des 18. Jahrhunderts überhaupt. In neuester Zeit wurden einige seiner Opern und Kirchenmusikwerke mit größtem Erfolg wieder aufgeführt. Einige erschienen auch auf CD.

Caterino Mazzolà erblickte 1745 in Longarone (Venetien) das Licht der Welt. Er besuchte die Jesuitenschule, schloß sein Studium mit den niederen Weihen in Venedig ab und heiratete dann. Schon 1769 begann er Libretti zu verfassen, u. a. für P. Guglielmi, A. Salieri und N. Piccini. Der Dresdener Komponist Joseph Schuster empfahl ihn an den Sächsischen Königshof. In Dresden schrieb er – ab 1780 als Hofdichter – für Schuster, F. Seydelmann und eben auch für J. G. Naumann eine Vielzahl von Libretti. Seine Bekanntschaft mit L. da Ponte und A. Salieri brachte ihn auch mit W. A. Mozart (La clemenza di Tito) zusammen. 1796 kehrte er nach Venetien zurück, wo er 1806 starb.

Naumanns Name steht zwischen Hasse und C. M. von Weber für einen eigenständigen Dresdener Stil am Ende des 18. Jhd. „Der Aufwand lohnt für den Komponisten Johann Gottlieb Naumann. Seine Musik erweist sich auf der reifen Höhe der Klassik …“
(Augsburger Allgemeine)

 

„Wie immer in Neuburg ist diese Ausgrabung ein Gewinn sogar für rartitätengesättigte Experten.“
(OPERNWELT, Sept./Okt. 2002)

 

„Wie immer war die Regie von Horst Vladar sehr lebendig und flott, dabei von den flink angepassten Bühnenbildern von Ulrich Hüstebeck unterstützt. (…) das homogene Ensemble dieser Aufführung (…) empfing starken und lange anhaltenden Applaus von einem vollen Haus Getreuer.“
(Internet-Zeitung – Belgien)

Neuburger Kammeroper