Strandgut (L´amor marinaro oder Il corsaro)
(L´amor marinaro oder Il corsaro)
Komische Oper
von G. de Gamerra
Musik von Joseph Weigl (1766-1846)
Alessandro
Matthias Heubusch
Kapitän Libeccio
Horst Vladar
Pietro/Lucilla
Veronika Benning
Claretta, Opernsängerin
Antonietta Jana
Merlino, Abenteurer
Peter A. Krahl
Dacapone, Kapellmeister
John Sweeney
Pasquale, Libeccios Diener
Michael Hoffmann
Graf Quaglia
Elmar Goebel
Musikalische Leitung
Alois Rottenaicher
Inszenierung
Horst Vladar
Bühnenbild
Ulrich Hüstebeck
Korrepetition, musik. Assistenz
Katrin Klemm
Produktionsassistenz
Annette Vladar
Im Haus des Kapitäns Libeccio geht es in seiner Abwesenheit lustig zu. Sein Sohn Alessandro ist auf die Reize der Sängerin Claretta und die Ränke ihres angeblichen Bruders Merlino herein gefallen. Libeccio legt nach einer erfolgreichen Reise im heimatlichen Hafen auf Korsika an. Außer dem aus Seenot geretteten Kapellmeister Dacapone bringt er auch einen tüchtigen jungen Seemann namens Pietro mit. Doch hinter Pietro verbirgt sich Lucilla, die verlassene Geliebte Alessandros aus Neapel, die ihn zurückerobern möchte. Bis ihr das letztendlich gelingt, gibt es Missverständnisse und Turbulenzen in Hülle und Fülle, zu denen auch der etwas naive Diener Pasquale und der kauzige Graf Quaglia nicht wenig beitragen. Trotz allem kommt es zur Doppelhochzeit, deren Höhepunkt die Uraufführung einer Hochzeitskantate des Dacapone unter Leitung des Komponisten ist.
Joseph Weigl wurde 1766 als Sohn eines Musikerehepaares in Eisenstadt geboren. Joseph Haydn war sein Taufpate. Nach der Übersiedlung der Familie nach Wien wird schon 1775 seine musikalische Begabung erkannt, und er erhält erstem Musikunterricht in Klosterneuburg. Dann besucht er das Gymnasium in Wien und wird vom Hoforganisten Albrechtsberger musikalisch ausgebildet. Ab 1785 ist er Schüler bei Salieri, der ihn auch am Hoftheater als Kapellmeister beschäftigt. Er studiert mit den Sängern „Le Nozze di Figaro“, „Don Giovanni“ und vermutlich auch“Cosi fan tutte“ ein und leitet nach Mozart jeweils die weiteren Aufführungen. 1788 kommt seine erste italienische Oper am Hoftheater zur Uraufführung, der eine Vielzahl – auch von deutschen – Opern und Balletten folgt. Die 1797 uraufgeführte Oper „L’amor marinaro“ wird bald in ihrer deutschen Übersetzung zum „Renner“ in Wien und brachte Weigl den ersten Auslandserfolg. Rufe nach Stuttgart und Mailand lehnte er aber ab und unterschrieb einen Vertrag auf Lebenszeit in Wien. Hier entwickelte er sich zu einem der belieb-testen und fruchtbarsten Komponisten seiner Zeit. Sein bestes Opernschaffen (darunter sein bekanntestes Werk „Die Schweizerfamilie“) ist charakteristisch für die frühe Biedermeierzeit. Im Alter von 60 Jahren wandte er sich vom Theater ab und komponierte nur mehr für die Kirche. Er starb 1846 in Wien.
Giovanni de Gamerra erblickte 1743 in Livorno das Licht der Welt. Nach einem Jura-Studium in Pisa diente er in der Österreichischen Armee von 1765-70, schrieb aber in dieser Zeit schon mehrere Theaterstücke und Gedichte. 1771 wurde er Theaterdich-ter in Mailand. Sein „Flirt“ mit der Franz. Revolution kostete ihn diese Karriere. Trotzdem gelang es ihm 1793 als Librettist an den Wiener Hoftheatern angestellt zu werde. In diesem Amt blieb er bis 1802, arbeitete aber auch in der Toscana, in Neapel und Pisa. Er schrieb Libretti für Salieri, Paisiello, Mozart, Guglielmi, Weigl, v. Winter, Paer und Mayr. Stilistisch steht sein Werk in der Tradi-tion Metastasios, zeigt aber durchaus Neuerungen. Er starb 1803 in Vicenza.
„STRANDGUT ….. flott neu bearbeitet, verweist auf beste klassische Tradition, beherzigt die glänzende Nummer der alten Buffo-Oper, besticht mit durchwobenen Ensembles, kennt aber auch schon die handlingstreibende Nummer.“
Augsburger Allgemeine 21.07.03
„Wir sind Horst Vladar sehr dankbar, dass er uns mit diesem herrlich komischen Werk Bekanntschaft machen ließ. … Wie immer war der behagliche Theatersaal des Neuburger Stadttheaters ausverkauft und es gab einen begeisterten Erfolg beim Fallen des Vorhangs.“
(übersetzt aus dem Flämischen) operagazet (im Internet) 26.07.03