Eifersucht – So ein Glück
Eifersucht
(Les deux jaloux, Paris 1813)
Opéra-comique in einem Akt
nach Charles Dufresny (1657-1724) von Jean Baptiste Charles Vial (1771-1837)
Musik von Sophie Gail (1775-1819)
Übersetzt und für die Neuburger Kammeroper eingerichtet von A. und H. Vladar
Der Präsident eines Gerichtshofes
Stephan Hönig
Die Präsidentin, seine Frau
Ulrike Johanna Jöris
Lucie, Nichte des Präsidenten
Ljiljana Winkler
Martin, ein junger Offizier, Geliebter von Lucie
Matthias Ziegler
Thibaut, Gärtner des Präsidenten
Walther G. Rösler
Fanchette, Kammerzofe der Präsidentin
Yvonne Steiner
Frontin, Kammerdiener des Präsidenten
Michael Hoffmann
Orchester
Mitglieder des Akad. Orchesterverbandes München
Musikalische Leitung
Alois Rottenaicher
Inszenierung
Horst Vladar
Bühnenbild
Ulrich Hüstebeck
Der Präsident eines Gerichtshofes ist wie sein Gärtner Thibaut äußerst eifersüchtig. Doch anders als dieser schämt er sich dafür und versucht sein Laster zu verbergen. Er verdächtigt Martin, den Verehrer seiner Nichte Lucie, in Wahrheit nur hinter seiner Frau her zu sein. Einen Verbündeten findet Martin allerdings in Frontin, dem pfiffigen Kammerdiener des Präsidenten. Der liebt nämlich erfolgreich Fanchette, das Kammermädchen der Präsidentin. Thibaut beansprucht aber Fanchette für sich. Durch die List Frontins kommen die beiden Eifersüchtigen an gefälschte Beweise. Als sie die als Trümpfe ausspielen wollen, müssen sie ihre Charakterschwäche er- und bekennen. Während der Präsident einsichtig bereut, bleibt sein Gärtner verbittert zurück.
Edmé Sophie Gail
wurde 1775 als Sophie Garre in Paris geboren und starb dort 1819. Mit 12 Jahren war sie bereits eine bewunderte Pianistin und gute Sängerin. 1796 heiratete sie Jean-Baptiste Gail. Doch bestimmte der große Altersunterschied sie dazu, sich nach einigen Jahren von ihm zu trennen. Erst danach begann ihre eigentliche musikalische Laufbahn. Sie trat erst als Romanzen-Sängerin auf Tourneen in Südfrankreich und Spanien auf, studierte bei Fetis und Neukomm und brachte 1813 die Opera-comique „Les deux jaloux“ (NKO: „Eifersucht“) heraus. 1818 ging sie mit der berühmten Sängerin A. Catalani auf Tournee durch Deutschland und Österreich. Nach dem Zeugnis ihres Lehrers Fetis war sie eine ausgezeichnete Begleiterin, eine geschmackvolle und kluge Sängerin, selbst eine gute Lehrerin und besaß große menschliche Qualitäten. Bis zu ihrem frühen Tod schrieb sie mindestens 5 Opern.
Charles Dufresny,
Herr von Rivière, 1657-1724, Journalist, Dramatiker und Chansonier lieferte mit einem seiner Theaterstücke die Vorlage für das Libretto zu „Eifersucht“.
Jean Baptiste Charles Vial,
war Beamter und Theaterdichter. 1771 in Lyon geboren, starb er 1837 in Paris. Unter seinen ca. 50 Bühnenwerken sind Libretti für Adam, Boieldieu, Hérold und Berwald. Die NKO spielte 2009 von ihm „Die große Trauer“ (Musik: H.M. Berton).
So ein Glück!
(Une bonne fortune, Paris 1834)
Opéra-comique in einem Akt
von Édouard Mennechet (1794-1845)
Musik von Adolphe Adam (1803-1856)
Übersetzt und für die Neuburger Kammeroper eingerichtet von A. und H. Vladar
Mathieu Delcourt
Matthias Ziegler
Frédéric Darcy
Walther G. Rösler
Dr. Belmonte, Arzt
Stephan Hönig
Flora, seine Tochter
Yvonne Steiner
Rosabella, seine Schwester, eine alte Jungfer
Ulrike Johanna Jöris
Orest Bruni, Kommissar
Horst Vladar
Marianna Gardi, Hotelbesitzerin
Ljiljana Winkler
Musikalische Leitung
Alois Rottenaicher
Inszenierung
Horst Vladar
Bühnenbild
Orchester
Ulrich Hüstebeck
Mitglieder des Akad. Orchesterverbandes München
Die Handlung spielt in Florenz um 1800. Der junge Franzose Mathieu hat sich in Florenz in ein Hotel eingemietet. Er glaubt bei allen Frauen Glück zu haben. Durch seine Unbekümmertheit und Naivität kommt es zu Turbulenzen und Reibereien mit der Nachbarschaft. Ein Liebes-briefchen, das er auf sich bezieht, veranlasst ihn zu einer Entführung, bei der er dann Mühe hat, das falsche „Opfer“ wieder los zu werden. Dass dabei ein junges Paar endlich zueinander kommt und sich ein entfremdetes altes Paar wieder findet, ist nicht sein Verdienst. Mit viel Glück und Zufall kommt alles zu einem guten Ende
Adolphe Charles Adam
wurde 1803 in Paris geboren, wo er 1856 starb. Er war Schüler von A. Boïeldieu am Pariser Konservatorium und schrieb zunächst für kleinere Theater mehrere Opéra-comiques, darunter auch „Une bonne fortune“. 1836 erntete er mit der Oper „Der Postillon von Lonjumeau“ allgemeinen Beifall. Ihr folgte bald eine Reihe ähnlicher Werke im leichten, komischen Genre, wie „Wenn ich König wär“ und „Der König von Yvetot“, durch welche sich Adam einen ehrenvollen Platz unter den Komponisten der Neuzeit errungen hat. Viel Erfolg hatte sein melodienreiches und geistvoll instrumentiertes Ballett „Giselle“. Einige seiner Werke spielte und spielt man in ganz Europa. Die Revolution von 1848 ruinierte ihn finanziell. Zu seinem Glück wurde er aber 1849 Professor für Komposition am Konservatorium, wo er bis zu seinem Tod tätig blieb. Er komponierte an die 90 Opern und Ballette. Die Neuburger Kammeroper spielte 1979 seine Oper „Die Nürnberger Puppe“.
Édouard Mennechet
lebte von 1794 bis 1845 in Paris. Er war Sekretär der königl. Kammer und hatte den offiziellen Titel „lecteur du roy“ (Vorleser des Königs). Seine Hauptwerke sind „Vies des Hommes et Femmes Illustres de La France“ (1838), „L’Histoire de France“ (Paris 1840) und „Cours Complet de Litterature Moderne“ (1848), doch verfasste er auch mehrere Libretti für die Komponisten Adam, Hérold und Auber.